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Psychotherapie bei bipolaren affektiven Störungen - Ein systematischer Überblick kontrollierter Interventionsstudien [Psychotherapy for bipolar affective disorders - a systematic review of controlled intervention trial

Lookup NU author(s): Dr Thomas Meyer

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Abstract

Stimmungsstabilisierende Medikamente weisen bei der Phasenprophylaxe manisch-depressiver Störungen überzeugende empirische Evidenz auf. Dennoch erleiden Betroffene trotz Mitarbeit unverändert Rückfälle. Es ist daher nahe liegend, psychologische Interventionen unterstützend und ergänzend zur Einstellungs- und Verhaltensänderung heranzuziehen, um so entweder Rückfälle und Hospitalisierungen zu vermeiden oder zumindest ihre Häufigkeit zu reduzieren sowie das soziale Funktionieren und die soziale Integration zu fördern. Gegenstand dieser Übersicht ist es, den aktuellen Forschungsstand zur Psychotherapie bei bipolar affektiven Störungen zusammenzutragen und daraus Schlussfolgerungen für die Praxis und die weitere Forschung zu ziehen. Eine Literaturrecherche erbrachte insgesamt 461 Arbeiten, wovon letztlich 28 kontrollierte Studien verblieben. Schließt man Doppelungen aus, dann wurden insgesamt 2294 Patienten mit fast ausschließlich (über 90%) Bipolar-I-Störungen eingeschlossen. Die Psychotherapien sind meist kognitiv orientierte Verhaltenstherapie in Form der Einzelbehandlung, aber auch der Gruppen- bzw. Familientherapien. Alle Studien unterstreichen die Bedeutung psychoedukativer Maßnahmen, wobei sie meist als Bestandteil einer umfassenderen psychotherapeutischen Betreuung verstanden wird. Es gibt Evidenzen dafür, dass durch Psychotherapie (vor allem verhaltensorientierte und kognitive Interventionen) die Häufigkeit, die Schwere und die Dauer symptomatischer (vor allem depressiver) Phasen (d=0,39) reduziert, die erkrankungsfreie Zeit (d=0,71) verlängert und die soziale Anpassung verbessert werden kann. Offene Fragen drehen sich um die Indikation, die Prädiktion, die Spezifizität, die angemessene Länge und Dauer, die Wirkmechanismen, die Langfristigkeit der Effekte, den idealen Zeitpunkt der Psychotherapie sowie um die Frage der Prävention bei Risikogruppen.


Publication metadata

Author(s): Hautzinger M, Meyer TD

Publication type: Article

Publication status: Published

Journal: Nervenarzt

Year: 2007

Volume: 78

Issue: 11

Pages: 1248-1260

ISSN (print): 0028-2804

ISSN (electronic): 1433-0407

Publisher: Springer

URL: http://dx.doi.org/10.1007/s00115-007-2306-0

DOI: 10.1007/s00115-007-2306-0


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